Noch ist es ja „gesäßkühl“, um kein schmutzigeres Wort in den Mund zu nehmen, doch wenn es erst frühlingslauwarm ist, gehen sie alle spazieren und dann ist es kein Sport mehr. Deshalb hier exklusiv: Die ersten Bilder vom kommenden Frühjahr in Wilhelmsburg.
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Langsam kommt der Frühling. Aber gewaltig?
Sonntag, 20. März 2011Gestreift und gezogen
Freitag, 28. Januar 2011Bewusste Streifzüge, um auf der Insel Land und Leute zu entdecken, habe ich noch nicht viele unternommen. Kaum waren alle Umzugskisten ausgepackt, wurde es erst nass, dann kalt, dann kalt und nass, schließlich sehr kalt und sehr glatt und so weiter. Wer dabei gewesen ist, weiß, was ich meine. Doch auch im Alltag, beim Einkaufen und im Bus habe ich so meine Erlebnisse, die mir das Gefühl geben, ich sei in einer anderen Stadt. Das ist gut, denn ich liebe andere Städte.
Zum Beispiel, als ich vor einer Woche eine gemütliche Kneipe suche. Das ist hier nämlich anders als auf der Nordseite der Elbe: Hier muss man sich nicht zwischen 1000 Möglichkeiten entscheiden, hier liegt die Kunst darin, Verborgenes zu entdecken. In der ersten Kneipe läuft Fussball, man sitzt auf Sperrmüll und starrt mich SEHR böse an, weil ich die Kneipentür geöffnet habe. Ich fühle mich, als sei ich in einen deutschen Kulturverein mit Bierverkauf geraten. Auf der anderen Seite der Straße hocken ein paar sehr junge Leute auf ziemlich gebrauchten Möbeln im Schaufenster eines Ladens. Da will ich mich nicht dazugesellen, ich fürchte auszusehen wie ein Vater, der seine Tochter sucht. Also weiter in ein Etablissement, das so eine Art Kitschmuseum darstellt und an dem Abend völlig ohne Gäste auskommt (von mir abgesehen). Ich trinke mein Astra in Stille, während in der Küche nebenan jemand etwas ehemals Lebendiges zerhackt.
Der Abend endet – typisch Wilhelmsburg – im Kiosk, wo eine munter alkoholisierte Diskussionsrunde im Anne-Will-Stil die Themen abhakt, die unsere Welt interessieren: Mohammed: Gott oder Mensch / Menschen: meistens ganz schlimm / Hunde: besser als Menschen / Nationen: Amis sind die Schlimmsten / TV: 1,2,3, Freddy kommt vorbei. Fernsehen live und in 3D, ich liebe es.
Von wegen Michel
Sonntag, 05. September 2010Stolz wie die Hamburger auf den Turm der St. Michaeliskirche ist man in Wilhelmsburg auf den Wasserturm, das vielleicht markanteste Wahrzeichen der Elbinsel. Dieser lokale Stolz trifft – wie passend – ein Gebäude, das „Wasser“ im Namen trägt und es früher zwischen seinen Wänden hielt. Wilhelmsburg ist ein Stadtteil, der im Wasser liegt und lange Zeit hauptsächlich vom Wasser lebte: vom Hafen, von den Werften, den hafennahen Industriebetrieben und vom Binnenverkehr, der sowohl Güter in den Hafen brachte wie auch Waren aus der großen weiten Welt in unser kleineres Zuhause.
Das geschulte Auge macht den Wasserturm auch von ferne aus, obwohl der Turm selbst gar nicht besonders hoch ist. Kein Wunder, besteht doch die Insel aus eingedeichtem Land, das nur wenige Meter über dem Elbspiegel liegt und tischeben ist.
Samstag morgen: Hektik, Hektik, Hektik!
Samstag, 04. September 2010Wasserwerk Wilhelmsburg
Mittwoch, 01. September 2010Das Wasserwerk Wilhelmsburg hat einen Dornröschenschlaf hinter sich. Jetzt ist es geweckt worden, denn es liegt am Rande der Fläche, die Hamburg für die internatioale Gartenschau 2013 vorgesehen hat. Also wird es denkmal- und klimagerecht saniert und zum Gastronomiestandort umgebaut. Wer scharfe Augen hat, kann das geplante Ergebnis oben auf dem Schild erkennen.
Ich weiß nicht, ob man das Wasserwerk vielleicht hätte schlafen lassen sollen. Denn alles Sanierte sieht eben so aus: Saniert. Und das ist in den meisten Fällen das Gegenteil von historisch. Mich erinnern solche Sanierungen an Botox und Lifting.
Mein Haus habe ich mir schon ausgesucht.
Dienstag, 31. August 2010Es ist das rechte mit dem gelben Dach. Dort ziehe ich in eine hübsche kleine Zwei-Zimmer-Wohnung mit netten Nachbarn und vielen Sattelschleppern vor der Tür. Beides hier nicht im Bild. Allerdings wird dieser Umzug erst Ende Oktober stattfinden, so dass ich noch viel Zeit habe, die Insel innerhalb Hamburgs als Tourist kennen zu lernen.
Jetzt mal im Ernst: Die kleinen Häuser gehören zu einem Kunstwerk, das gleichzeitig ein Kinderspiel ist. Jedes Wochenende baut eine Künstlerin mit Kindern aus der Umgebung ein neues Hamburg-Wilhelmsburg. Ein geradezu prophetisches Unterfangen, ist doch so einiges im Wandel auf der Insel zwischen Norder- und Süderelbe.
Wilhelmsburg, ich komme!
Dienstag, 31. August 2010Guten Tag, liebe Leser, hier beginnt ein Blog mit Aufzeichnungen von einem Abenteurer, der nach Wilhelmsburg zieht und seine Eindrücke von der Hamburger Elbinsel und ihren Bewohnern aufzeichnet.
Gestern habe ich eine Unterschrift unter einen Mietvertrag gesetzt, damit hat das Abenteuer begonnen. Denn für mich ist es ein Abenteuer. Ich möchte nicht nur in diesem Stadtteil wohnen und schlafen, ich möchte ihn entdecken, erfahren und erlaufen.